Dr. André Schier hat als einer der ersten Wissenschaftler über Phänomene von Digitalität (digital-analoger Vernetzungsprozesse) geforscht. Seine Arbeit „Identität in Digitalität vom digital lifestyle zum design your life. Generation und politische Kultur im Zeichen gewandelter Lebenswelten in Deutschland im Digitalitäts-Diskurs in Werbung“ wird 2018 veröffentlicht.
Als Dozent, Trainer, Referent arbeitet er mit Fach- und Führungskräften in den Bereichen Computer/Medien, digital-analoge Gesundheit, politische Bildung, Sozial- und Teamkompetenz, Projektmanagement und e- und Content-Marketing sowie Crossmedia-Management. Herr Dr. Schier berät unterschiedliche v.a. öffentliche Netzwerke und Träger. Auftraggeber sind die BZgA (GUT DRAUF Trainer), FOM, DGB Bildungswerk BUND, DJH Akademie, Bistum Essen, Paritätischer Wohlfahrtsverband NRW, u.v.m.
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Die Chronologie seiner spannenden Reise mit Digitalität beschreibt er wie folgt:
Alles begann im Jahr 2010:
Mein Blick streifte beim Schlendern durch meine Stadt, meine Lebenswelt auf die Menschen um mich herum. Eine Vielzahl dieser Menschen trug weiße Kopfhörer im Ohr und war via weißem Kabel mit einem digitalen Artefakt verbunden. Dieses Artefakt war Teil ihres Lebensstils geworden. Ein digitales Musikabspielgeräten, mit der im Jahr 2001 eine Ära des „digital lifestyle“ (Steve Jobs auf der Präsentation des erste IPods am 23.10.2001) begründete wurde. Durch die Vorstellung eines Mobiltelefons mit Internetzugang und ohne Taste von der gleichen Firma veränderte sich „etwas“ – hin zu einem „design your life“. Lebensstil wurde scheinbar zu Lebens-Design. Digital und analog vernetzten sich offenbar immer mehr, in Lebenswelt wie Handlungssystemen.
Doch wie sollte man „es“ nennen? Diskurse (mediale wie wissenschaftliche) des frühen 21. Jahrhunderts waren und sind geprägt von Schlagwörtern wie „digitale Transformation“ oder „digitale Disruption“. Mit einem stark technikfixierten Fokus beschreibt Digitalisierung Veränderungen in Handlungssystem und Lebenswelt gleichermaßen. Aber diese Diskurse beschrieben und beschreiben bis heute vielfach „nur“ die technische Komponente, die Digitalisierung also die Technisierung und vergessen dabei die sozialen Facetten.
2010-2014: Meine Reise beginnt
So machte ich mich auf, dieses „etwas“ zu beschreiben. Etwas das mehr meint, als Digitalisierung. Losgelöst von institutionell-universitären Kontexten (nach meinem Magister Abschluss in 2007 arbeitete ich v.a. freiberuflich in sozialen Bildungsprojekten) begann ich meine Recherchen und verfasste ein erstes Exposé mit dem Titel „Identitäten in Digitalität“. Hiermit bewarb ich mich, im Sinne einer „Kalt-Akquise“ bei Wissenschaftlern, um die Annahme der Betreuung. Der Begriff von Digitalität wurde zunächst von mir entwickelt ohne Stalders und Castells Arbeiten zu kennen, dennoch konnte ich meine Begrifflichkeiten an deren Vorarbeiten anpassen.
2015-2017: „Ankunft“ in Wuppertal und Siegen
In Wolfgang Bergem (zusammen mit Sigrid Baringhorst) fand ich meinen Betreuer und die institutionelle Verankerung als Promotionsstudent. Titel meiner Arbeit war (und ist):
„Identitäten in Digitalität vom ‚digital lifestyle‘ zu ‚design your life‘ – Generation und politische Kultur im Zeichen gewandelter Lebenswelten in Deutschland im Digitalitäts-Diskurs in Werbung“,
Gleichzeitig baute ich meine freiberufliche Arbeit weiter aus – war also nicht als wissenschaftlicher Mitarbeiter beschäftigt. In 2016 gab ich (im Nachgang viel zu früh) eine erste Fassung meiner Doktorarbeit ab. Diese Version war allerdings zu unfertig und ich ignorierte die warnenden Worte meines Betreuers. Dankenswerter Weise wurde mir die Möglichkeit zur Überarbeitung gewährt und am 13.10.2017 gab ich die finale Version meiner Dissertation ab.
2018: Ziel erreicht vom Arbeiterkind zum Dr.phil
Im Mai 2018 erfolgte dann die erfolgreiche Disputation. Die spannende und ereignisreiche Reise eines „Bildungsaufsteigers“ endete und nun geht es weiter mit der praktischen Arbeit im Zeitalter von Digitalität. Mehr dazu hier: www.digitalität-und-identität.de
Meine Forschung: Digitalität und nicht Digitalisierung als neuer Zugang für Forschungsperspektiven im Umgang mit digital-analogen Vernetzungsprozessen und Dysbalancen im 21. Jahrhundert.